Ebook Herunterladen Und da kam Frau Kugelmann, by Minka Pradelski
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Und da kam Frau Kugelmann, by Minka Pradelski
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Minka Pradelski, selbst Kind Überlebender des Holocaust, arbeitete am Projekt »Nachwirkungen massiver Traumatisierungen bei jüdischen Überlebenden der NS-Zeit« und war viele Jahre ehrenamtlich für die Steven-Spielberg-Shoa-Foundation und für diverse Sozialkommissionen der jüdischen Gemeinde in Frankfurt/Main tätig, wo sie heute lebt. 
»Und da kam Frau Kugelmann« ist der erste Roman der Soziologin und Dokumentarfilmerin.
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Als ich Frau Kugelmann das erste Mal sah, dachte ich, sie könnte gar nicht anders als Frau Kegel oder Frau Kugelmann heißen. Alles an ihr war rund, kugelrund, Augen und Ohren, Kopf, Hüfte, Beine, Bauch. Gerade so, als hätte man Kugeln aneinandergesetzt, kleine und große für Kopf und Körper und ein paar langgezogene für Arme und Beine. Einzig die Falten in Frau Kugelmanns Gesicht rebellieren gegen die rundliche Ordnung. Sie gehen eigene Wege und graben tiefe Furchen, wo immer sie wollen. Ja, und ihre Schuhe haben auch eine andere Form, es sind große ovale Schalen mit Riemchen, orthopädische Sandalen, die aus irgendeiner deutschen Schuhfabrik stammen, weil ältere Damen in Israel auf orthopädische Schuhe aus Deutschland schwören.
Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt; Auflage: 1 (1. September 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3627001230
ISBN-13: 978-3627001230
Größe und/oder Gewicht:
13,6 x 2,7 x 20,3 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
3.0 von 5 Sternen
12 Kundenrezensionen
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Minka Pradelski, selbst Kind Ãœberlebender, hat einen anrührenden, aber auch humorvollen Roman geschrieben über eine fast vergessene Zeit, die Zeit, als das jüdische Leben in den polnischen Kleinstädten noch blühte. Sie lässt Menschen und Schicksale wiederauferstehen, die über Jahrzehnte vergessen waren. Denn sie hat es wohl am eigenen Leben erfahren: die Eltern erzählten als Ãœberlebende ihren Kinder nicht nur kaum etwas über die Schrecken der Lager und der Verfolgung, sie schwiegen gegenüber der nächsten Generation auch über das Leben „davor“, um sie nicht mit Gedanken an Tod und Verlust zu belasten.Tatsächlich aber hatte das zur Folge, daß die Last und der Druck auf die nächste Generation noch größer wurde. Viele Juden , die nach dem Krieg geboren wurden, haben nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden und in Israel, versucht , dem literarisch zu entkommen, indem sie das Dilemma beschrieben. Ich nenne aus jüngster Zeit Leon de Winter ("Place de la Bastille"), Doron Lizzie ("Ruhige Zeiten") und Michel Friedman ("Kaddisch vor Morgengrauen").Minka Pradelski lässt ihre Hauptfigur Zippy Silberberg eine Erbschaft machen; um einen Koffer mit Fischbesteck von ihrer verstorbenen Tante Halina abzuholen, reist sie nach Tel Aviv in Israel und begegnet dort in ihrem Hotel einer seltsamen Frau: Frau Kugelmann, die früher in Bendzin in Polen lebte, beginnt der zunächst widerstrebenden Zippy zu erzählen von den Menschen ihres ehemaligen Dorfes. Und indem sie erzählt, erweckt sie sie wieder zum Leben und löst etwas in Zippy aus, von dem sie nicht mehr los kommt. Die Fäden beginnen sich zu verweben und bald schon befindet sich Zippy mitten in ihrer eigenen Geschichte..."Und da kam Frau Kugelmann" ist ein wunderbares Buch, das einen auf der einen Seite zu Tränen rührt, auf der nächsten in schallendes Gelächter ausbrechen lässt , und auf wieder einer anderen Seite einen in tiefstes Nachdenken stürzt. Es ist ein Stück Literatur gewordener Beweis jener alten jüdischen Weisheit, daß nur im Erinnern das Leben bleibt.Wem dieses Buch gefallen hat, dem seien auch die anderen schon erwähnten ans Herz gelegt.
Vielleicht bin ich nicht die richtige Zielgruppe für dieses Buch, aber ich habe es sehr mühsam zu Ende gelesen, in der Hoffnung doch noch irgendwann dieses Buch zu verstehen.Allein die Personen Zippy und Frau Kugelmann und deren Zusammentreffen sind völlig konfus. Frau Kugelmanns Erzählungen über Benzin sind so wirr, dass ich gar nicht mehr wusste, wer wer war und was tat und zu wem gehörte. Die zwei Stellen wo ich dachte, jetzt wird es interessant, wurden abrupt wieder abgebrochen.Was ich bis jetzt noch nicht verstanden habe, warum war das reservierte Zimmer bereits von einer Frau Silberberg belegt? Ich hab das ganze Buch über auf die Lösung gewartet - vergebes. Wo ist da der Sinn?
Ein schöner Roman, der seine Spannung aus der geglückten Gratwanderung zwischen Farce und Tragödie, Komik und Sentimentalität bezieht. Ein empfehlenswertes Buch, das das Leben der jüdischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg einmal anders erzählt.
Ich bin wirklich sehr an der jüdischen Geschichte und dem jüdischen Leben interessiert, aber bei dieser Geschichte springt der Funke nicht über. Die Erzählungen von Frau Kugelmann über ihr polnisches Dorf, aus dem sie geflüchtet ist, sind langweilig. Die zweite Erzählebene in Israel scheint mir zu konstruiert. Es gibt aber sicher Schlimmeres.
Inspiriert durch Elke Heidenreichs positive Kritik in LESEN, habe ich mich neugierig an dieses Buch gemacht. Mein Leseerlebnis war, gelinde gesagt, mehr als enttäuschend. Zwischendurch war mir danach, das Buch gar nicht zu Ende zu lesen. Ein eigentlich interessantes Thema wurde dem Leser sterbenslangweilig dargeboten. Die Idee zum Buch und dessen Inhalt war eigentlich gut, doch an der Umsetzung haperte es.Interessant war, dass der Leser mal einen Blick auf das jüdische Volk werfen darf, ohne sofort das Wort KZ zu lesen. Wie hat es vor dem Dritten Reich gelebt, welche Bräuche hat es gepflegt, wie sah sein Alltagsleben aus? Das alles hat mich wirklich interessiert.Leider tummeln sich aber so viele verschiedene Figuren in Pradelskis Roman, dass man gar keine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Es werden lose aneinander gereihte Geschichten erzählt, kurze Episoden, die am Ende des Romans zwar ein ganzes Geflecht ergeben, den Funken bei mir aber nicht überspringen ließ.Ich habe schon viele Bücher zum Thema Judenverfolgung gelesen, die mich sehr beeindruckt und berührt haben, dieses Buch dagegen war mir zu konstruiert, errichtete durch die gewählte Rahmenhandlung zu viel Distanz zum Leser und verwehrte mir jeglichen Zugang. Schade!
Dies ist ein Buch der leisen Töne.Die Autorin greift manchmal zum Mittel der Groteske, um das Unsagbare leichter vermitteln zu können. Selten habe ich das Thema der Vernichtung einer Lebensform mit soviel Einfühlung geschildert gelesen. Die Autorin hat eine feine Beobachtungsgabe, die auch äußerst Schmerzliches noch mit zartem Humor zu beschreiben versteht. Durch das ganze Buch geht die offensichtliche Liebe der Autorin zu den Menschen, die sie beschreibt, und allem Traurigen zum Trotz steht die Hoffnung auf die Kraft der Menschen, Positives aus Widrigem zu gewinnen. Ein unbedingt lesenswertes Buch !
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